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Jedes Organ im Körper des Menschen altert im Laufe der Jahre mit. Wie bei einem Auto, werden die „Teile“ mit der Zeit etwas abgenutzt und funktionieren dann nicht mehr ganz so gut. So geht es dem Herzen, den Gelenken und natürlich auch dem Gehirn. Das äußert sich daran, dass das Gedächtnis mit zunehmendem Alter immer mehr an Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit verliert. Zudem treten in einigen Fällen spezielle Krankheiten auf, die insbesondere das Gehirn angreifen. Kann man etwas dagegen tun? Ja kann man. Senioren können mit Hilfe von Gedächtnistraining dafür sorgen, dass die Funktionen des Gehirns länger erhalten bleiben. Damit bleiben sie geistig eher fit und erhöhen ihre Lebensqualität. In Sachen Demenz ist Gedächtnistraining keine echte Medizin, mit der alles wieder gut wird. Dennoch kann sie auch in diesem Fall ein wenig dazu beitragen, dass die Veränderungen langsamer vorangehen. Wie sieht ein sinnvolles Gedächtnistraining aus, um diese Effekte durch Training zu erzielen?

Die Fähigkeiten des Gehirns ganzheitlich trainieren

Die wichtigste Grundlage für gutes Gedächtnistraining ist das Verständnis dafür, dass unser Gehirn mehrere Funktionen hat. Allzu viele missverstehen nämlich den Begriff Gedächtnistraining. Sie denken dabei geht es darum sich besser zu merken, wo man die Autoschlüssel hingelegt hat. Oder darum, sich mehr und mehr Vokabeln, Hauptstädte oder sonstige Daten und Fakten einzuverleiben. Nein, es ist viel mehr als das. Insbesondere im Konzept des ganzheitlichen Gedächtnistrainings versucht man der Sache Rechnung zu tragen.

Was ist ganzheitliches Gedächtnistraining?

Bei diesem Konzept wird bedacht, dass ein Gehirn zahlreiche Kompetenzen hat, die es zu trainieren gilt. Man hat diese kognitiven Fähigkeiten in 12 Kategorien unterteilt:

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  1. Wahrnehmung
  2. Konzentration
  3. Merkfähigkeit
  4. Wortfindung
  5. Formulierung
  6. Logisches Denken
  7. Strukturieren
  8. Assoziatives Denken
  9. Urteilsfähigkeit
  10. Denkflexibilität
  11. Phantasie & Kreativität
  12. Erkennen von Zusammenhängen

Sie alle nutzen wir im Laufe des Lebens. Je nach Beruf und Interessen unterschiedlich stark.

Ziel im ganzheitlichen Gedächtnistraining ist es all diesen Kompetenzen nachzukommen. Die Übungen dazu wurden so entwickelt, dass sich verschiedene Trainingsziele erreichen lassen. Insbesondere für Senioren sind regelmäßige Übungen dazu wichtig. So wird nicht nur der geistige Abbau etwas aufgehalten. Es werden sogar noch Fähigkeiten auf dem ein oder anderen Gebiet hinzugewonnen. Am besten funktioniert das Ganze in Gesellschaft und mit Spaß an der Sache. Wer geistig aktiv ist, bei dem bleibt der Kopf immer schön fit. Ideal wäre es natürlich in jungen Jahren damit anzufangen. Aber auch im hohen Alter kann das Training noch viel Gutes bewirken.

Mit welchen Übungen trainieren Sie wirksam Ihr Gedächtnis?

Gutes Gedächtnistraining ist für Senioren und für junge Menschen sinnvoll. Zum einen, weil es geistig fit hält. Zum anderen, weil man dadurch eine einseitige Prägung aus dem beruflichen Alltag etwas ausgleichen kann. Beispiele dafür sind Ingenieure, die viel rechnen. Sie denken streng logisch und vernachlässigen ihre Kreativität. Andersherum bei Textern. Sie spielen den ganzen Tag mit Worten, aber beim Assoziativen Denken könnte man noch ein bisschen optimieren. Mit Hilfe der Übungen für alle Skills, lässt sich eine schnelle Erweiterung der Kompetenzen feststellen. Wir zeigen einige beispielhafte Übungen, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie diese positiven Effekte erreicht werden:

Wahrnehmung

Teilnehmern wird eine Tüte mit kleinen Spielzeugen gereicht. Sie müssen ohne zu schauen hineingreifen und mit den Fingern ertasten, was es ist.

Konzentration

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In einem Feld voller Buchstaben oder Zahlen müssen bestimmte davon gesucht und gefunden werden. „Finden Sie alle C´s oder alle 7-er“

Merkfähigkeit

Eines der bekanntesten Spiele dazu ist. Ich packe meinen Koffer und nehme mit….

Wortfindung

Lückentexte werden ausgeteilt und müssen mit den richtigen Begriffen aufgefüllt werden. Alternativ dazu werden Begriffe vorgeben. Nun sollen verwandte Begriffe gesucht werden.

Formulierung

Es wird ein kurzer Artikel aus der Zeitung vorgelesen. Die Teilnehmer vom Gedächtnistraining sollen dafür eine optimale Schlagzeile oder Überschrift finden.

Logisches Denken

Hierfür gibt es ein riesiges Reservoir an Übungen, mit dem sich Logik trainieren lässt. Zahlenreihen fortschreiben, ein Sudoku lösen – sie alle gehören dazu.

Strukturieren

Eine Bildergeschichte wird per Schere zerschnitten. Die Senioren in der Runde sollen sie wieder in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen.

Assoziatives Denken

Verschiedenen Begriffen oder Sachen müssen nach einem System anderen zugeordnet werden. Zum Beispiel: eine Farbkarte ziehen und dann Pflanzen und Blumen nennen, die eine gleiche Farbe haben.

Urteilsfähigkeit

Auf einem Blatt sind 10 verschiedene Begriffe genannt. Schließen Sie 3 aus, die nicht passen. Begründen Sie wieso.

Denkflexibilität

Tischtennisbälle werden in der Reihe von links nach rechts herumgereicht. Auf Kommando muss die Richtung gewechselt werden.

Phantasie & Kreativität

Auf einem Blatt werden einige Striche, Kreise oder sonstige Objekte gezeichnet. Die Teilnehmer sollen daraus ein Bild mit sinnvollem Inhalt zeichnen.

Erkennen von Zusammenhängen

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Es werden Begriffe genannt. Die Anwesenden versuchen den richtigen Oberbegriff dafür zu finden.

Der besondere Aspekt: Motorik

Wichtig in Verbindung mit Gedächtnistraining ist, dass gerade bei Senioren Übungen gut sind, die nicht nur den Kopf ansprechen. Ideal ist es wenn die Übungen fürs Gedächtnis mit körperlicher Bewegung verbunden sind. Sie haben einen weiteren, positiven Effekt auf die Nutzung von Gehirnbahnen. Kleine Geschicklichkeitsübungen, Fingerspiele, Malen, Tasten – sie alle bringen die grauen Zellen zusätzlich zum Rotieren.

Ernährung

Den Kopf vom Teller her stärken, ja das geht. Unser Gehirn braucht Glucose, um arbeiten zu können. Sie sollte ausreichend zugeführt werden. Zudem helfen die Omega-3-Fettsäuren aus Nüssen und Hülsenfrüchten. Sie beinhalten Stoffe, die bei der Bildung von neuen Gehirnzellen erforderlich sind. Und natürlich: Jede Menge Wasser. Gerade bei Senioren sollte darauf geachtet werden. Sie trinken manchmal sehr wenig, weil sie sich vor Inkontinenz fürchten.

Demenz – Diese Übungen können entgegenwirken

Leider ist es so im Leben, dass es Erkrankungen gibt, die nicht nur die Leistungsfähigkeit ein wenig reduzieren. Eine der großen Geißeln der Menschheit ist Alzheimer-Demenz. Es ist eine degenerative Erkrankung, die vor allem Senioren heimsucht. Sie betrifft nicht nur das Gedächtnis, sondern die gesamte Kognition. Betroffene verlieren ihre Erinnerungen, ihre Denkfähigkeit. Zudem werden ihre Emotionen durcheinandergebracht.

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Die Pharmaindustrie forscht seit Jahrzehnten an einer Lösung. Milliarden wurden ausgegeben, um älteren Menschen dieses Leid zu ersparen. Doch es können kaum Fortschritte in Sachen Alzheimer-Demenz vorgewiesen werden. Aufhalten lässt sich der Verfall des Gehirns leider nicht. Durch Training, Ernährung und einige Medikamente können die Symptome etwas reduziert werden. Man versucht ein wenig länger das zu erhalten, was da ist. Dafür eignen sich auch einige typische Gedächtnis-Übungen für Senioren, wie diese hier:

Puzzles im Großformat

Puzzles im Großformat sind in solchen Fällen eine angenehme Abwechslung. Die Senioren können sich davor hinsetzen und in ihrem eigenen Tempo die einzelnen Puzzle-Stücke zusammenfügen. Das beruhigt sie und fordert zugleich ihren Kopf. So werden einige ihrer Fähigkeiten noch ein wenig abgerufen.

Gymnastikübungen

Wichtig ist Bewegung in jeglicher Form. Denn Bewegung wird von diversen Gehirnarealen gesteuert. Sie werden durch die unterschiedlichen Übungen bei der Gymnastik angesprochen. Zusätzlich erfolgt eine Anregung des Herz-Kreislaufsystems, so dass die Durchblutung verbessert wird. Besonders angenehmen in der frischen Luft und als Gruppe, so dass soziale Kontakte gefördert werden.