Loading

Anzeige

Es gibt derzeit einige Influencer, die ihre Erfolge damit feiern, dass sie keinerlei Müll erzeugen. Sie haben es geschafft sich ein Leben aufzubauen, wo ihre Tonne vor dem Haus fast immer leer bleibt. Man hat diese Leute Angehörige der „Zero Waste“ Bewegung getauft. Wir fragen uns: funktioniert dieser Lebensstil vollständig? Kann man damit ein Leben führen, welches dem bisherigen Alltag nahekommt? Ist diese Initiative womöglich das Ende der chemischen Industrie rund um Kunststoffe und Co?

Zero Waste – Was ist möglich?

Sieht man sich YouTube Videos oder Kanäle von Zero Waste Influencern an, dann finden sich dort tatsächlich sehr beachtliche Erfolge dabei Müll zu vermeiden. Hier einige Beispiele:

Anstatt Zahncreme aus der Tube, wird Backpulver verwendet. Darin sind offenbar genügend Mineralien, um den Zahn wieder mit genügend davon aufzufüllen.

Seife und Reinigungsmittel werden aus natürlichen Zutaten gewonnen. Zitronen sind eine gute Basis dafür, ebenso Produkte aus Essig.

Viele Zero Waste Angehörige kaufen in speziellen Läden ein, in denen die Ware ohne Verpackung angeboten wird. Da lässt sich Seife aus einem Spender in ein Gefäß nachfüllen. Ebenso das Müsli, Haferflocken usw.

Lebensmittel werden in Bio Qualität gekauft. Sie sind meist in Altpapier verpackt. Produkte wie Frischkäse oder Butter werden zum Teil selbst zubereitet.

Tatsächlich muss man zugestehen, dass sich auf diesem Wege viel erreichen lässt. Dadurch lässt sich im Alltag viel Kunststoff und damit einhergehend viel Chemie einsparen. Doch die Sache hat auch einige Probleme zu bieten.

Zero Waste – welche Probleme gibt es?

Es gibt Erzeugnisse, da muss dann doch die komplexe Chemie ans Werk. Kaum jemand könnte auf natürlichem Wege einen Klebstoff herstellen, der im Bereich Bau und Industrie erforderlich ist. Allein schon die Vorprodukte, wie zum Beispiel Maleinsäureanhydrid, erfordern High Tech Ausrüstung.

Gleiches gilt für Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln, die für die Haltbarkeit und Keimvermeidung genutzt werden. Wir können nicht immer alle beim Bauern um die Ecke frische Ware einkaufen, wenn um die Ecke kein Bauer wohnt. Ernährung würde ein ungeheuer komplexes Problem werden. Hinzu kommt, dass in der Pharmaindustrie wichtige Wirkstoffe kaum zu realisieren wären.

Generell muss man sagen, dass viele technisch ausgefeilte Produkte nicht mehr möglich wären, ohne Chemie. Auf Iso-Fenster aus modernstem Kunststoff zu verzichten würde sogar negative Folgen verursachen. Durch das Mehr an Energieverbrauch würde die Umwelt unterm Strich Schaden nehmen.

Hinzu kommt die Tatsache, dass der Lebensstil gewisse Einschränkungen mit sich bringt. Ganz strenge Anhänger verzichten auf Fernseher, Spielkonsole für die Kinder usw. Natürlich kann man ohne all diese Dinge überleben. Allerdings wird der Alltag etwas langweiliger ohne sie.

Fazit: Chemie vermeiden – ja, es ist möglich

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine sehr strenge Zero Waste Lebensweise dazu führt, dass sich viele chemisch hergestellte Kunststoffe vermeiden ließen. Allerdings hätte das deutliche Einschränkungen im Alltag zur Folge.

Vielleicht ist die beste Lösung es so zu probieren, dass man als Bürger einige der Methoden dieser Bewegung in seinen Alltag integriert. Auf diesem Wege ließe sich bereits ungeheuer viel Plastikmüll einsparen. Bio Lebensmittel sind ebenfalls ein Schritt nach vorne. Und damit wäre der Umwelt und der Gesundheit bereits geholfen. Getreu dem Motto: wir nehmen uns von jeder Idee das Beste und integrieren es in unsere bisherigen Gewohnheiten.