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Ungefähr 45 Jahre dauert der kalte Krieg. Eine Zeit, die geprägt war zwischen dem Konflikt der westlichen Welt und den sozialistischen Ländern. Größte Gegenspieler waren die USA und die Sowjetunion. Mittendrin Deutschland, welches die Grenze zwischen beiden Welten bildete.

Doch dann passiert es, um das Jahr 1989 geht es los. Ungarn öffnet die Grenze für DDR Flüchtlinge. Kurz darauf demonstrieren immer mehr Bürger für Menschenrechte. Binnen kurzer Zeit kollabieren die sozialistischen Systeme in Osteuropa. Eine spannende Zeit beginnt. Doch wie entwickelte sich das Verhältnis von Russland und Deutschland in diesen chaotischen Umständen?

Der Mauerfall – wie reagiert die Sowjetunion?

Kaum jemand kann es sich erklären. Die osteuropäischen Länder befreien sich. Die sowjetischen Besatzungsmächte lassen sie gewähren. Wie kann das sein? Ganz einfach, Russland war wirtschaftlich am Ende und weiß, dass sie sich eine Eskalation nicht mehr leisten können.

Die USA sind technologisch zu weit voraus. Ihre Waffen, ihre Wirtschaft – sie sind den Kommunisten weit überlegen. Zudem ist Deutschland zu dieser Zeit reich wie ein Krösus. Kanzler Kohl trifft sich mit Gorbatschow und macht sein dickes Scheckbuch auf. Gegen jede Menge Geld gibt Russland seinen Widerstand auf. Es zieht sich mit seinen Armeen wieder zurück.

1991 ist es dann auch dort so weit. Die Armee putscht, das Volk begehrt auf. Boris Jelzin wird Präsident und etabliert eine Demokratie. Der Kapitalismus hält Einzug. Es werden dicke Geschäfte gemacht. Wer zu der Zeit ein Übersetzungsbüro Deutsch Russisch unterhält, der macht gutes Geld. Russland liefert Rohstoffe, der Westen seine Produkte. Von Konsumgütern bis zu Hight-Tech Computern oder Maschinen ist alles dabei.

Die Jelzin Ära – sie plätschert so dahin

In den 1990-ern ist Russland damit beschäftigt sich zu konsolidieren. Die ehemalige Weltmacht wird von allen ignoriert. Es folgen Jahre der Demütigung. Die NATO Osterweiterung 1997 ist ein solcher Akt. Das westliche Verteidigungsbündnis steht nun direkt vor der Haustür. Dem Land fehlen jedoch die Mittel, um dagegen etwas zu unternehmen. Dass Länder wie Polen, Tschechien, Ungarn, Litauen usw. nach 45 Jahren Besatzung inklusiver Sowjet-Diktatur sich gegen ein erneutes Erstarken schützen möchten spielt im eigenen Selbstbild keine Rolle.

Die Jelzin Ära ist geprägt von Chaos. Das Vermögen der Sowjetunion wird von den bisher mächtigen Leuten des alten Systems auf betrügerische Art unterschlagen. Oligarchen reißen sich Betriebe und Rohstoffe unter den Nagel. Das Volk lebt im Elend. Es bilden sich unglaublich mächtige kriminelle Organisationen. Sie werden geführt von hoch intelligenten Menschen, die früher beim KGB waren oder in der Armee gedient haben.

Niemand weiß, wer in diesem Staat wirklich die Macht hat. Boris Jelzin, ein schwerer Alkoholiker, wird immer mehr zur Marionette. Bis er anschließend von einem völlig unbekannten Spieler in diesem Chaos durch eine Intrige aus dem Amt gedrängt wird: Wladimir Putin – wie so viele Machtträger, ein ehemaliger KGB Spion.

Das Verhältnis Deutschland Russland ist zu dieser Zeit weitestgehend unproblematisch. Business as usual.

Die Putin Ära – offener Konflikt

Unter dem neuen Präsidenten ändern sich die Dinge. Russland kehrt in die alte Opferrolle zurück. Trotz immenser Atomwaffen und einer riesigen Armee nimmt das Land wieder die Perspektive ein, dass man von Außen bedroht wird und sich daher gegen die Feinde zur Wehr setzen muss.

Stück für Stück wird die Demokratie wieder abgebaut. Russische Hacker bestehlen deutsche Firmen und greifen Behörden an. Sie mischen sich in Wahlkämpfe ein und destabilisieren, wo es nur geht. An den Grenzen zur EU bzw. zu den Nato Ländern wird mit den Säbeln gerasselt. 2014 wird das Undenkbare wahr. Russland ermächtigt sich der Krim. Der Westen reagiert mit Sanktionen.

Seitdem ist das Verhältnis ganz offen problematisch. Die Geschäfte laufen zwar irgendwie weiter. Aber es ist abzusehen, dass Russland sich wieder zu einer Macht entwickeln möchte, die den Werten der westlichen Welt nicht positiv gegenübersteht.

Im Grunde ist es aktuell wieder ein wenig wie im kalten Krieg. Es gibt massive Differenzen in der Weltanschauung. Nur, dass Russland wirtschaftlich viel stärker ist als im Kommunismus und sein Militär auf dem neuesten Stand der Technik hält. Auch Diktaturen lernen aus ihren Fehlern. Es bleibt also spannend.