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Inkassounternehmen sind ein Unternehmenszweig, der hauptsächlich negative Assoziationen entstehen lässt. Wurde etwa eine Rechnung nicht rechtzeitig bezahlt, so flattert meistens irgendwann ein Schreiben eines Inkassounternehmens ins Haus. Das ist immer unangenehm, vor allem, wenn Sie sich das Schreiben so gar nicht erklären können, weil eigentlich alle Rechnungen bezahlt worden sind.
Vor allem in diesem Fall, aber generell immer, sollte geprüft werden, ob es sich um ein unseriöses Inkassounternehmen handelt. Wie Sie das erkennen, erläutern wir Ihnen im folgenden Text.

Beim Schreiben eines Inkassounternehmens oder alleine bei dem Gedanken daran bekommen viele ein schlechtes Gefühl. Das Internet ist voll von Berichten über schlechte Erfahrungen mit Inkassounternehmen und über deren unfaire Methoden sowie fragwürdige Praktiken. So läuft es aber nicht immer mit einem Inkassounternehmen. Es gibt auch seriöse Anbieter, die rechtskonform vorgehen. Sie sorgen dafür, dass Unternehmer die Ihnen zustehenden Gelder auch erhalten und arbeiten dabei ohne dubiose Vorgehensweisen. Auch die Unternehmen sind darauf angewiesen, dass ausstehende Rechnungen gezahlt werden. Deshalb bleibt diesen oft keine andere Wahl, als Inkassounternehmen zu beauftragen. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, außer für den, der die fällige Rechnung zahlen müssen. Wenn es sich um unseriöse Inkassounternehmen handelt, kann es allerdings zu Problemen kommen.

Unseriöse Inkassounternehmen erkennen

Wer eine Rechnung nicht bezahlt, fügt dem Rechnungssteller einen wirtschaftlichen Schaden zu. Dieser hat eine Leistung erbracht, die nicht bezahlt worden ist. Das Beauftragen eines Inkassounternehmens ist in diesem Fall auf jeden Fall legitim. Der Gläubiger möchte ja an sein Geld kommen.
Aus der Beauftragung eines Inkassounternehmens resultieren Folgekosten. Es bleibt also nicht dabei, den offenen Rechnungsbetrag zu zahlen. Darüber hinaus müssen auch Mahngebühren und Säumniszuschläge bezahlt werden. Da das Unternehmen das Inkassounternehmen allerdings ja auch bezahlen muss, erscheint auch dies fair. Wäre die Rechnung sofort bezahlt worden, wären diese Kosten ja gar nicht entstanden.
Es gibt allerdings immer häufiger unseriöse Inkassounternehmen, die völlig unrealistische Forderungen stellen so auch bei Inkasso Hamburg.

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Ein Inkassobrief ist für die meisten Leute erst einmal ein großer Schock. Viele wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen und wissen auch gar nicht mehr, was genau sie eigentlich falsch gemacht haben. Viele wollen den Betrag dann einfach nur zahlen, um in Ruhe gelassen zu werden. Unseriöse Inkassounternehmen benutzen genau diesen Punkt, um Druck auf die Schuldner aufzubauen. Die Angst, die die meisten Menschen bei einem Inkassobrief empfinden, machen sie sich zunutze. Jeder hat sicherlich mal eine Rechnung übersehen oder das Konto war nicht gedeckt. Viele haben darüber auch gar keinen genauen Überblick und zahlen dann aus Angst einfach die Rechnung vom Inkassounternehmen, auch wenn diese vielleicht gar nicht gerechtfertigt ist.

Um unseriöse Inkassounternehmen erkennen zu können, gibt es mehrere Möglichkeiten. Jede Inkassofirma muss zunächst bei der zuständigen Aufsichtsbehörde registriert sein. Das ist gesetzlich festgeschrieben und in Paragraph 10 vom Rechtsdienstleistungsgesetz geregelt. Erhalten Sie also ein Schreiben, bei dem Sie sich nicht ganz sicher sind, so sollte zunächst einmal überprüft werden, ob das betreffende Unternehmen in dem Rechtsdienstleistungsregister vorhanden ist. So eine Prüfung ist für den Verbraucher kostenfrei. Wenn das Unternehmen gar nicht registriert ist, deutet das auf ein unseriöses Inkassounternehmen hin. Erhalten Sie ein Schreiben von einem nicht registrierten Unternehmen, können Sie dieses bei der Aufsichtsbehörde anzeigen.
Gleichzeitig ist aber nicht jedes Unternehmen, welches registriert ist, automatisch seriös. Auch unter den registrierten Unternehmen können sich unseriöse Inkassounternehmen verbergen.

Unseriöse Inkassounternehmen lassen sich auch durch ihre Vorgehensweise erkennen. Diese ist sehr aggressiv. Der Druck auf die vermeintlichen Schuldner wird ständig erhöht. Drohgebärden, Besuche zu Hause, die Setzung von sehr kurzen Fristen verbunden mit hohen Nebenkosten – das alles erhöht die Angst und den Druck beim Schuldner. Wird nicht sofort nach dem ersten Schreiben bezahlt, so hagelt es weitere Mahnungen. Dem vermeintlichen Schuldner werden Klagen angedroht. Die Kosten für die Mahnung und die weiteren Folgekosten steigen immer weiter an. Wer nicht direkt zahlt, hat oft Angst, die Rechnung am Ende gar nicht begleichen zu können.
Bei solchen Praktiken stecken oft unseriöse Inkassounternehmen dahinter, die häufig auch ihren Sitz im Ausland haben, so dass sie gar nicht erreichbar erscheinen.

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Handelt es sich bei der Inkasso-Forderung um eine Forderung, die aus einer Abofalle, dubiosen Gewinnspielen oder einem am Telefon abgeschlossenen Vertrag resultiert, sollten Sie auf jeden Fall vorsichtig sein und die Rechnung nicht aus Angst sofort bezahlen. Versucht der Inkasso-Betrüger direkt, Sie unter Druck zu setzen und in Bedrängnis zu bringen, sollte zunächst seine Registrierung überprüft werden. Ist dies der Fall, sollten Sie überlegen, ob die Forderung tatsächlich berechtigt ist. Können Sie sich an eine solche Rechnung erinnern? Haben Sie eine Forderung nicht bezahlt? Kommt Ihnen der Gläubiger bekannt vor? Können Sie die Fragen mit „Ja“ beantworten, so ist die Forderung vermutlich gerechtfertigt und kann bezahlt werden.
Ist auf der Forderung allerdings gar kein Gläubiger genannt oder es fehlen weitere eindeutige Hinweise, so sind das weitere Indizien für einen Inkasso-Betrug. Es sollte daher die Kostenaufstellung geprüft werden. Sind Kontoführungsgebühren aufgeführt? Diese müssen nicht von Ihnen bezahlt werden, da sie eigentlich in den Inkassogebühren enthalten sein sollten. Sollten Zinsforderungen geltend gemacht werden, so müssen zu deren Berechnung detaillierte Angaben gemacht werden. Es sind nur Zinsforderungen erlaubt, die eine Höhe von 5 % des Basiszinssatzes haben. Sind Kosten für die Ermittlung der Adresse enthalten, so müssen diese bei einem nicht gemeldeten Umzug hingenommen werden. Inkassogebühren hingegen dürfen nur in Rechnung gestellt werden, wenn das Inkassounternehmen für einen externen Gläubiger tätig ist. Handelt es in eigener Sache und hat die Forderung gekauft, so dürfen diese Gebühren nicht in Rechnung gestellt werden.

Es kann also durchaus sein, dass die Forderung an sich gerechtfertigt ist, diese allerdings um viele ungerechtfertigte Forderungen erhöht wurde. Deshalb sollte der Inkassobrief auch bei einer gerechtfertigten Forderung genau studiert und der Betrag nicht einfach bezahlt werden.

Unseriöse Inkassounternehmen erkennen – 9 Anzeichen

Die folgenden neun Anzeichen geben Ihnen Anhaltspunkte, um unseriöse Inkassounternehmen erkennen zu können.
Der erste Anhaltspunkt besteht darin, dass der Name vom Auftraggeber oder Gläubiger nicht genannt wird. Ebenfalls kritisch wird es, wenn der Datum des Vertragsabschlusses und der Vertragsgegenstand nicht genannt werden. Unrealistische Fristsetzungen und eine unübersichtliche Website des Inkasso-Unternehmens können ebenfalls für ein unrealistisches Inkassounternehmen sprechen. Ein weiterer Grund ist die bereits genannte fehlende Registrierung Register der Rechtsdienstleistungen. Ist der Leistungskatalog undurchsichtig oder das Anschreiben direkt sehr aggressiv, sollten Sie ebenfalls vorsichtig sein. Das gilt auch für das Andeuten von Angstszenarien und Gebühren in einer unangemessenen Höhe.

Wie arbeiten seriöse Inkassounternehmen?

Im Gegensatz zu unseriösen Inkassounternehmen, setzen seriöse Unternehmen auf einen fairen Umgang mit den Schuldnern. Die Forderungen werden schriftlich geltend gemacht. Probleme werden persönlich und auf einer sachlichen Ebene gelöst. Es gibt keinen Telefonterror oder Drohbesuche.
Der Sachverhalt wird von den seriösen Dienstleistern für den Schuldner transparent gemacht, auch Einwände können vorgebracht werden. Neben der Registrierung im genannten Register ist auch eine Mitgliedschaft im „Bundesverband Deutscher Inkasso Unternehmen e.V.“ ein Zeichen für ein seriöses Unternehmen. Die Unternehmen, die hier registriert sind, unterliegen strengen Regelungen. Halten sie diese nicht ein, können sie aus dem Verband ausgeschlossen werden.

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Beim Eintreiben offener Schulden halten sich die seriösen Unternehmen an eine genau festgelegte Vorgehensweise. Zunächst erfolgt eine Überprüfung der wirtschaftlichen Situation von dem Schuldner. Nur wenn diese gut ausfällt, wird ein Inkassobrief verschickt. In dem Brief wird der Schuldner dazu aufgefordert, den offenen Betrag in einer Frist zu bezahlen. Auch ein seriöses Inkassounternehmen fordert allerdings Mahnkosten, Inkassokosten und Verzugszinsen. Der Ursprung der Forderung wird allerdings offen gelegt. So sieht der Schuldner direkt, welchen Ursprung der Inkassobrief hat. Das Unternehmen ist außerdem um eine außergerichtliche Einigung bemüht und wird auch über Zahlungen verhandeln.

Neun Merkmale für einen seriösen Dienstleister:

  • Registrierung im Rechtsdienstleistungsregister
  • ggf. darüber hinaus vorliegende Mitgliedschaft im BDIU
  • langjährige Erfahrung auf dem Bereich der Schuldeneinforderung (idealerweise)
  • eine übersichtliche Website, auf der genau ersichtlich ist, wie das Unternehmen arbeitet und welche Leistungen es anbietet
  • gute Erreichbarkeit bei Rückfragen
  • sachliche Anschreiben
  • fairer Umgangston mit den Schuldnern
  • ordentliche und offene Rechnungslegung
  • angemessene Frist zur Zahlung
  • keine abnorm hohen Kosten

Sind diese Merkmale erfüllt, können Sie sich also relativ sicher sein, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handelt und dass die Forderung tatsächlich offen ist. In diesen Fällen sollte der Betrag also gezahlt werden oder eine Ratenzahlung vereinbart werden.

Wie sollten Sie auf eine unseriöse Inkassofirma reagieren?

Zunächst sollten Sie nach dem Erhalt des Briefes einmal Ruhe bewahren und tief durchatmen. Wenn Sie sich wirklich sicher sind, dass die Forderung unbegründet ist und es sich um eine Betrugsfirma handelt, so haben Sie nichts zu befürchten. Berücksichtigen Sie dafür die genannten Hinweise und Merkmale.
Trotzdem sollten Sie bei einem solchen Brief nicht untätig bleiben. Der Zahlungsaufforderung sollten Sie natürlich nicht nachkommen. Ebenso sollten keine anteiligen Kosten oder Raten vereinbart werden. Dies könnte sonst später als Schuldeingeständnis gelten.

Der Forderung sollte stattdessen schriftlich widersprochen werden. Das Schreiben am besten per Einwurfeinschreiben zustellen lassen. Es sollte genau begründet werden, warum die Forderung unberechtigt ist. Sie sollten sich dabei sowohl an die Inkassofirma als auch an das genannte Unternehmen wenden. Wenn die Forderung unberechtigt ist, wird das Unternehmen sich der Sache annehmen. Telefonischer Kontakt sollte vermieden werden (vor allem bei 0900er Nummern). Helfen kann Ihnen eine Rechtsberatung oder die Verbraucherzentrale.