Wer ein Geschäft gründet, der stürzt sich voller Elan in die Arbeit. Goldene Regel: Umsatz muss her, so schnell wie möglich. Daher konzentrieren sich Gründer und Unternehmen darauf ihr Geschäft schnell zu starten und stabil am Laufen zu halten. Man expandiert, kauft oder mietet Gebäude und erweitert permanent die Betriebseinrichtung. Doch dabei gerät häufig der Schutz dessen in Vergessenheit, was den Betrieb ausmacht. Aus diesem Grund widmen wir uns der Frage nach der richtigen Versicherung. Im Falle von Unternehmen speziell um die Inhaltsversicherung. Dabei klären wir die Frage, wann eine solche Police Sinn macht.
Risikomanagement – Warum sind Versicherungen für Unternehmen so wichtig?
Jedes Geschäft hat seine eigenen Regeln. Dementsprechend benötigt jeder Betrieb eine andere Versicherung. Welche das ist, das ergibt sich immer dann, wenn Sie eine entsprechende Risikoanalyse ausführen. Doch wie geht das? Eine Risikoanalyse beginnt immer mit der Frage: Was könnte passieren? Welche Schäden könnten auftreten? Wie könnte mein Geschäft komplett ruiniert werden? Und hier kommt jedes Unternehmen zu einer anderen Antwort. Einige Beispiele:
Der Künstler beschäftigt sich damit Bilder zu malen und Skulpturen zu meißeln. Sein bzw. ihr Risiko ist weniger, dass das Atelier abbrennt. Dort liegen Pinsel und Farben herum, die nur relativ wenig Wert haben. Für diese einen Versicherungsschutz einzurichten wäre unnötig. Aber wenn die Hände nicht mehr können, dann ist die Existenz vorbei. In dem Fall wäre es gut einen Schutz gegen Berufsunfähigkeit zu haben oder zumindest gegen Unfälle eine Police abzuschließen.
Ein Restaurant kocht Essen für die Gäste und bedient sie mit Getränken. Lässt die Bedienung etwas auf den Kopf eines Gastes fallen oder bekommt jemand eine Lebensmittelvergiftung, dann drohen massive Zahlungen. Daher ist für Betriebe aus der Gastronomie die Haftpflicht einer der wichtigsten Policen. Wenn etwas mit der Einrichtung passiert, dann ist das nicht so schlimm. Tische und Stühle lassen sich einfach ersetzen. In der Küche wiederum stehen Geräte. Auch für sie lohnt es sich einen Schutz zu haben.
In einer IT Firma beschäftigen sich die Mitarbeiter mit den Daten der Kunden und kümmern sich um deren IT. Das Gebäude ist gemietet. Bricht ein Feuer aus, dann kann man den Betrieb recht einfach in ein neues Gebäude verlegen. Auch die PC´s und Notebooks der Angestellten wären finanziell kein Genickbruch. Wenn sich jedoch ein Hacker einnistet, Daten klaut oder vernichtet, dann könnte dass das Ende des Unternehmens sein. Für solche Betriebe ist eine Cyberversicherung wichtig. Sie kümmert sich um den Schutz von IT Problemen.
Und zu guter Letzt: ein produzierender Betrieb. Es gibt einen Maschinenparkt, ein Warenlanger, Rohstoffe und Fahrzeuge. Beim Hochwasser wird alles weggespült. In diesem Fall ist die Inhaltsversicherung unerlässlich. Denn das Wohl und Wehe dieser Firma hängt davon ab ihre Produkte zu produzieren und sie dann auszuliefern. Mit einer Inhaltsversicherung ist das möglich.
Fazit
Gutes Risikomanagement bedeutet all jene Probleme zu ermitteln, die in einem Betrieb auftreten könnten. Anschließend ist die Frage, welche von diesen Problemen die Existenz bedrohen könnten. Vor allem gegen diese sollte ein Versicherungsschutz gebucht werden. Alle anderen Sachen, die keine Bedrohung darstellen, können aus den laufenden Kosten bezahlt werden – sofern sie eintreten sollten.
Was ist eine Inhaltsversicherung?
Eine Inhaltsversicherung ist eine Versicherung, welche die Risiken abdeckt, die durch die Zerstörung von materiellem Anlagevermögen oder von materiellem Umlaufvermögen in einer Firma ausgehen. Das heißt, sie ersetzt im Schadensfall die Betriebseinrichtung. Zur Betriebseinrichtung gehören zum Beispiel folgende Kategorien:
Technische Betriebseinrichtung
Hier geht es in erster Linie um Produktionsmittel. Damit schützt die Inhaltsversicherung den Maschinenpark, die Fertigungsanlagen und die ganzen Werkzeuge oder elektronischen Geräte, die für die Herstellung erforderlich sind.
Kaufmännische Betriebseinrichtung
In dem Fall handelt es sich um die EDV-Anlagen in den Büros aus dem Gemeinkostenbereich. Mit im Versicherungsschutz integriert sind zudem die Geschäftsunterlagen oder die Möbel, mit denen das Büro eingerichtet ist.
Vorräte, Materialien und Waren
Das Inventar einer gewerblichen Unternehmung umfasst normalerweise Rohstoffe und Produktionsmaterialien. Ebenso die Lagerbestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen.
Eigentum Dritter
Häufig kommt es vor, dass Eigentum von Kunden oder gemietete Geräte von einem Verleiher auf dem Gelände stehen. Zudem die Habseligkeiten der eigenen Angestellten. Auch für sie greift Inhaltsversicherung.
Inhaltsversicherung – worauf achten?
Bei jeder Versicherung geht es darum den Schaden so zu bemessen, dass dieser in der richtigen Höhe ausgeglichen wird. Doch wie soll man das tun bei der Inhaltsversicherung? Welche Werte sollte man in der Police eintragen? Den aktuellen Buchwert einer Maschine, so wie er in der Bilanz steht?
Grundsätzlich muss man hier sehr vorsichtig sein. Experten für Versicherungsschutz im Bereich Gewerbe empfehlen immer den aktuellen Marktwert zu versichern, beziehungsweise den aktuellen Wiederbeschaffungswert. Wieso? Ein Fallbeispiel:
Eine Produktionsanlage wird seit 10 Jahren genutzt und kann noch weitere Jahre gut laufen. In den Büchern sind einige der beteiligten Maschinen eigentlich schon abgeschrieben. Ihr wirtschaftlicher Wert liegt daher bilanziell bei Null. Sollte die Fertigungshalle abbrennen und der Buchwert die Basis für die Inhaltsversicherung gewesen sein, dann bekommen Sie zum Teil kein Geld für abgeschriebene Anlagen.
Wenn Sie stattdessen den Kaufpreis einer Maschine ansetzen, dann erhalten Sie mehr Geld. Doch bei 5 bis 10 Jahren Inflation reicht dieser Betrag ganz sicher nicht mehr aus, um die Ausrüstung eins zu eins ersetzen zu können. Dann zahlen Sie für die Neuanschaffung drauf.
Wichtig ist es, dass Sie die Versicherung für wichtige Ausrüstung so gestalten, dass dort der aktuell erzielbare Verkaufspreis bzw. Wiederbeschaffungswert bei der Zahlung angesetzt wird. Wenn etwas durch einen Schaden kaputt geht, dann können Sie mit dem Geld von der Versicherung quasi in den Laden gehen, eine neue Maschine kaufen und schon geht der Betrieb weiter.
Gleiches gilt für Fertigerzeugnisse. Sie mit den Herstellkosten zu bewerten wäre riskant. Auch dort ist der aktuelle Marktwert die bessere Größe. Ansonsten erleiden Sie Verlust.
Wie Sie die Prämie für die Inhaltsversicherung reduzieren
Eine Inhaltsversicherung wird natürlich umso teurer für Sie, je mehr Wert versichert wird. Allerdings lässt sich die Prämie dafür zum Teil auf einfache Weise drücken.
Zum einen wäre da die Option eine Selbstbeteiligung zu vereinbaren. Es sollte ein Betrag sein, der nicht weh tut und das Unternehmen gefährdet. Dennoch aber auch hoch genug, so dass Ihr Anbieter bei der Kalkulation deutliche Nachlässe vergibt.
Zum anderen wäre da die Möglichkeit an der Sicherheit zu arbeiten. Wenn Sie im Warenlager oder in der Fertigungshalle eine Sprinkleranlage installieren, dann reduziert sich die Wahrscheinlichkeit drastisch dafür, dass ein Feuer sich in großem Umfang ausbreiten kann. Alternativ dazu wäre zum Beispiel eine Wand als Hochwasserschutz denkbar. Solche Maßnahmen sind meist mit einem kleinen Einmalaufwand verbunden. Ihre Kosten sind überschaubar. Doch für die dauerhaften Gebühren in Sachen Versicherung können sie einen enormen Unterschied machen.
In Kombination miteinander sind beide Lösungen eine gute Methode, um dauerhaft viel Geld zu sparen und dennoch über einen guten Versicherungsschutz zu verfügen. Und natürlich sollten Sie aller paar Jahre einen Preisvergleich tätigen und bei verschiedenen Anbietern einen Preisvorschlag einholen. Auch auf diesem Wege lassen sich wahrscheinlich nochmals ein paar Hundert oder ein paar Tausend Euro einsparen.